Die chilenische Autorin stellt im Rahmen des internationalen Welttag des Buches den erst vor Kurzem erschienenen Roman Rot vor Augen vor. Lina Meruane zählt zu den interessantesten weiblichen Stimmen der zeitgenössischen lateinamerikanischen Literatur. In ihrem autobiografisch inspirierten Roman Rot vor Augen erzählt sie von einer plötzlichen Erblindung und davon, was es heißt, wenn schlagartig die gewohnte Orientierung fehlt, man nur noch Erinnerungsbilder sieht und wenn die übrigen Sinne verrückt spielen. Was es bedeutet, von anderen abhängig zu sein und wie es sich anfühlt, wenn eine Operation mit ungewissem Ausgang darüber entscheidet, wie das Leben weitergeht.
Ihr Werk beinhaltet einen Band mit Erzählungen Las Infantas (1998) sowie die Romane Póstuma (2000), Cercada (2000), Fruta Podrida (2007) und Sangre en el Ojo/Rot vor Augen (2012). Sie schreibt auch nicht-fiktionale Texte, wie das akademische Essay Viajes Virales (2012), die Chronik Volverse Palestina/Volvernos otros (2014) und das anklagende Essay Contra los Hijos (2014).
Lina Meruane erhielt bereits den Anna Seghers-Preis (Berlin 2011), den Preis Sor Juana Inés de la Cruz (Mexiko 2012) sowie Literaturstipendien u.a. von National Endowment for the Arts (2010) und der Guggenheim-Stiftung (2004). Sie promovierte im Bereich Hispanoamerikanische Literatur. Sie lehrt Literatur und Kultur im Rahmen des Liberal Studies Program an der New York University. Zurzeit lebt sie als Gast des Berliner Künstlerprogramms des DAAD in Berlin.